Hotel Lamm in Rotensol: Eingespielte Routine

Summa summarum: Was bleibt ist ein diffuses Bild. Eigentlich hat das Lamm in Rotensol alle Voraussetzungen für ein gediegenes, angenehmes Landgasthaus mit hübschen Zimmern, gutem Essen, erfreulichen Weinen und freundlichen Menschen. Die Menschen sind freundlich, durch die Bank weg, aber die Patzer bei den Zimmern können einem ebenso die Laune vermiesen wie die zuweilen routinierte …

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Klosterstüberl in Fürstenfeldbruck: urige, sehr solide bayrische Wirtschaft mit ausgesprochen gutem Service-Team

Summa summarum: gemütliches, entspanntes Wirthaus-Ambiente in historischen Mauern, fast durchgängig sehr ordentliches, gewiss nicht exzeptionelles, aber gut gemachtes, traditionelles bayrisches Essen ohne Kniefälle vor dem Zeitgeist und eines der besten Serviceteams, das ich seit langem erlebt habe. Man neigt ja leicht zur Routine, auch und gerade bei Restaurant-Kritiken, und das gilt auch und gerade für …

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Marginalie 70: Gemeindeschenke Crawinkel

Dass es überall „Ratsstuben“, „Ratskeller“, „Ratsschänken“ (oder „Ratsschenken“ – der Duden lässt hier beide Schreibweisen zu) gibt, ist irgendwie selbstverständlich für uns, diese Namen suggerieren, dass hier die besseren Herrschaften der jeweiligen Orte, sogar die Räte, von alters her zu speisen und zu zechen pflegten und dass dies bis heute Horte traditioneller gehobener Gastlichkeit seien, gleichwohl …

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Zipf’s Wein- und Gasthof Steuer und Steak Lounge Miltenberg

Man sollte ja meinen, Miltenberg am Main in Churfranken brummt nur so, umgeben von Weinbergen, dahinter Spessart und Odenwald, malerisches, unzerbombtes Stadtbild mit viel altem Fachwerk, historischer Marktplatz, Schnatterloch, verkehrsberuhigte Altstadt, geräumige Innenstadt-nahe Parkplätze, eigene Burg am Berg, viel roter Sandstein, idyllische Flußauen, Weingüter, die exzeptionell gute Faust-Brauerei, der begehrte Scharlatan Fürst im Nachbarort, die …

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Weichandhof: wieder einer weniger …

Summa summarum: erfolgreich renoviertes, gemütliches Traditionslokal mit hübschem Biergarten am Münchner Stadtrand, heute von Großgastronomen bewirtschaftet, in die kulinarische Allerwelts-Beliebigkeit abgerutscht, und das bei mehr als mäßiger Küchenqualität, aber für Amis und Tagungsteilnehmer reicht’s Rund um die alte St. Georgskirche in Obermenzing, heute ein Stadtteil von München, da gab es im letzten Jahrhundert ein festes …

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Weinhaus Henninger Kallstadt: Wirtschaftsbetrieb in historischer Verkleidung

Summa summarum: Nicht überall, wo Historisch draufsteht, ist auch Historisch drinnen. Früher einmal, da waren die Familie Henninger und ihr Weinhaus eine Institution in der Pfalz. Heute sind die Henningers tot, das Anwesen verkauft, die Weinberge verpachtet, der Weinbau eingestellt. Stattdessen gehört das Weinhaus Henninger jetzt einer sehr wohlhabenden Ludwigshafener Unternehmerfamilie, und die haben renoviert, …

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Block House Augsburg: Beliebige Systemgastronomie

1970 heuerte der Kroate Nedo Plazibat als Oberkellner im ehemaligen Steakhaus am Ulrich in Augsburg an, bis 2016 betrieb er das Lokal unter dem Namen Chorizo gemeinsam mit seiner Frau Barbara, für mich war das immer das beste Steakhaus Augsburgs, eben weil hier Systemgastronomie-frei frisch gekocht und gebrutzelt wurde. Als Die Plazibats in Rente gingen, …

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Saigon Village Augsburg: Ziemlich gute Vietnamesische und Thai-Küche

Persönlich – das sei vorweggeschickt – tue ich mich immer etwas schwer mit Berichten über asiatische Lokale. Sicherlich habe ich im Laufe der Jahrzehnte schon den Gegenwert eines erklecklichen Automobils in Asiatischen Lokalen rund um den Globus gelassen, sicherlich war ich auch schon das eine oder andere Mal hier und da in Asien. Aber was …

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Grandhotel des Grauens: Grandhotel du Hohwald

Früher, hier im Grandhotel du Hohwald gibt es wenigstens zwei Früher, ein ganz früher und ein jüngst früher. Le Hohwald liegt in den tiefsten Vogesen, 40 Minuten südwestlich von Straßburg, also in einem okkupierten Teil Deutschlands, daher auch der Name (die Orte der Umgebung heißen Breitenbach, Neumelkerei, Reichsfeld, Heiligenstein, Eichhoffen), abseits in einer Art Hochtalkessel, …

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Le Petite Auberge in Le Hohwald: Nochmal vom Reiz des Immer-Gleichen

Summa summarum: unaufgeregte, seit Jahren unverändert gute, traditionelle, bodenständige Elsässische Küche in leicht spießigem Ambiente im tiefen Wald; nur die Laune des Servicepersonal ist wechselnd Vor einiger Zeit hatte ich hier geschrieben, dass es nicht immer unbedingt was Neues sein muss, auch das Immer-Gleiche kann zuweilen seinen Reiz haben. Einer dieser Orte mit dem Reiz …

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Pariser Lieblingslokale: Chez Jenny (4/4)

Gänzlich anders mein drittes Pariser Lieblingslokal, ein fast schon industrialisierter Großbetrieb, bei dem ich keinen Patron, keinen Koch, keinen Maître d’hôtel, keinen guten, prägenden Geist persönlich kennen würde, vielleicht gibt es eine/n irgendwo im Hintergrund, vielleicht ist das auch einfach nur ein gut gemanagtes Großlokal, einerlei, ich mag es. Jahrelang fand meine Ex-Frau Rechnungen von …

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Pariser Lieblingslokale: l’évasion (3/4)

Das zweite Pariser Lokal, das mich noch nie enttäuscht hat, ist das l’évasion, fast direkt bei der Jeanne d’Arc – Statue in achten Bezirk. Auf den ersten, zweiten und auch dritten Blick sieht das l’évasion – auf Deutsch heißt das „Flucht“ – aus wie hunderte andere Pariser Bistros, kleine, blanke Tische aus Bohlenbrettern, zum Essen …

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Pariser Lieblingslokale: L’Auberge Le Quincy (2/4)

„Pas de cartes de crédit!“ So oder so ähnlich begrüßt Michel Bosshard alias Boboss, Maître des Quincy in Paris, eintretende Gäste, die keine Stammgäste sind oder die sogar den Makel des Touristen, gar des Ausländers tragen, um dann gleich noch in sehr schlechtem Englisch hinzuzufügen, auf dass es auch jeder verstehen möge „No credit cards!“ …

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Pariser Lieblingslokale: Grantelnde Vorrede (1/4)

Seit über zwanzig Jahren verschlägt mich ein grausames, erbarmungsloses Schicksal mehrmals im Jahr, meist sogar mehrmals im Monat nach Paris. Um dies gleich vorwegzunehmen, Paris und ich sind niemals richtig warm miteinander geworden, um ganz ehrlich zu sein: ich hasse diese Stadt, ich hasse sie abgrundtief. Und doch müssen wir irgendwie miteinander auskommen, ich mehr …

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