Kategorie: Gastrosophische Gedanken
Marginalie 29: Würde
Nun also das Taj Mahal in Bombay. Bevor ich der political incorrectness gezeiht werde, ein einheimischer Taxifahrer, angesprochen, was denn nun richtig sei, Mumbai oder Bombay, hatte unvermittelt das Zetern und Wettern angefangen, Mumbai, das sei die Erfindung irgendwelcher Indischer Nationalisten, die 1996 die Umbenennung der Stadt durchgesetzt hätten, Bombay sei schon immer eine Portugiesische …
„Als ob es eine Kunst wäre, mit viel Geld ein anständiges Mahl herzurichten! Kinderleicht ist das, der größte Esel bringt das zuwege. Wer sein Handwerk versteht, der braucht wenig Geld und kocht trotzdem gut.“ Molière
Marginalie 28: Aus einer anderen Welt vom Einfachen und Kleinen
Die Achtziger Jahre in München, die ganze Bussi-Bussi-Gesellschaft mit Graeter und Extrablatt, der widerliche Moshammer mit blauhaariger Mutter und Rolls Royce auf dem Bürgersteig, nebenan versuchte Dieter Dorn, internationales Theater zu machen, Sperrbezirk, Gauweiler, Spider Murphy Gang, Freddy Mercury und Barbara Valentin als Dauergäste im Frisco bei den Travestieshows von Miss Piggy und Alban, Fassbinder …
„Eine Grundregel für den Einkauf will ich verraten: Kaufen Sie nur dort Fleisch, wo Ihnen ein echter Metzger gegenübersteht und zwar einer, der sich getraut, Ihnen aufrichtig in die Augen zu schauen.“ Vincent Klink
Sag‘ ich doch …
Was ist Authentizität? Zu Gast bei Joël und Jake oder warum ich Las Vegas nicht mag. Und die CES, ein Städtischer Angestellter, drei Croupiers, ein Bauunternehmer, zwei Studenten, zwei Nutten und ein Rentnerehepaar spielen auch noch eine Rolle.
CES in Las Vegas. Die Deutsche Medienindustrie scheint die Bedeutung dieser Messe – (Consumer Electronics Show) – noch nicht wirklich erkannt zu haben, die betreiben lieber Nabelschau auf der siechend sterbenden Frankfurter Buchmesse, Consumer-Kaufrausch mit Vorjahres-Innovationen auf der IFA und den mit staatlichen Medien-Zwangsabgaben finanzierten Münchner Medientagen, (organisiert von der Medientage München GmbH, eine 100%-Tochter …
Eben!
Richtige Metzgerei
Schweinebacke, Spanferkelkopf, Rinderbacken, Kalbs-Zunge, Kalbs-Niere, Rinder-Herz, Rinder-Leber, Schweine-Pratzerl, Schweine-Ohren, Schweine-Schwanzerl, Kalbs-Backen, Kuttel, Schweine-Füße, Kalbs-Leber, Kalbs-Bries, Lamm-Hals, Kalbs-Herz, … Das sind so die Sachen, die die Leute, die eingeschweißtes Schweinefilet für 4,99 € das Kilo im Tierquäler-Markt kaufen, ausblenden. Ist aber auch an den Viechern dran. Aber bei den Preisen im Supermarkt für Filet kann man …
Marginalie 27: Hier steppt die haute volée!
Dallmayr Stammhaus in München, Samstagvormittag, Caro und ich wagen uns als Kleinstadt-Schranzen in die Residenz-Stadt in dieses Walhalla des Wohlgeschmacks, dieses Dorado der Delikatessen, diesen Lustgarten der Leckerbissen. Wir wollen uns für einen gemütlichen Abend zu zweit ein paar Spezereien jagen, die in Augsburg weder der Stadtmarkt noch Feinkost Kahn anbieten. Bereits der Blick in …
Das sollten sich manche oberwichtige Gäste auch mal zu Herzen nehmen!
Marginalie 26: Essen als sakrale Handlung
Oberpfalz, kleines Kaff abseits aller Touristen-Routen, Kirche, Friedhof, ein Metzger, ein Bäcker, Bankfiliale, Försterei, propere Bauernhöfe, ein paar Wohnhäuser, altes Kopfsteinpflaster, bis zur nächsten Bundesstraße wenigstens 10 Kilometer, die Straßenlaternen lassen sich an vier Händen abzählen, Wald, Felder, Hügel, Anakreon hätte gewiss von diesem Landstrich gesungen. Mittendrin, gleich neben Kirche und Gottesacker, das Dorfgasthaus, ein …
Marginalie 25 – Bescheidenheit
Vor einiger Zeit hatte ich hier „Von Mollusken, Blowjobs und der Gier“ geschrieben. Diese – ebenfalls authentische – Geschichte ist wohl der optimistische Gegenentwurf dazu. Ich hatte geschäftlich in Peking zu tun. Ich spreche kein Wort Mandarin, und die Englisch-Kenntnisse im Reich der Mitte sind – auch und gerade im höheren Management – nicht so …
Ich hab’s schon wieder getan
Ziemlich genau einmal jedes Jahr überkommt mich eine unglaublich perverse, abartige, schmutzige, unappetitliche Begierde, über die man eigentlich den gnädigen Mantel des diskreten Schweigens ausbreiten sollte, aber jeder hat irgendwann sein Coming Out, und sei dies nun das meine, in der Hoffnung, dass sich Freunde nicht angewidert von mir abwenden und den Rücken zukehren, sondern …