Marginalie 63: Semmering Basis-Tunnel, Lotsenpunkt 14

Ich bin über den Semmering gefahren, nicht durch den Tunnel, sondern die alte Landstraße oben über den Pass, durch Semmering Kurort, ein recht seltsames Fleckchen Erde, aber das tut hier nichts zur Sache. Bei der Fahrt runter in’s Schwarza-Tal quält mich ein zutiefst menschliches Bedürfnis, dessen Befriedigung vor all den Touristen nicht statthaft wäre, und …

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Auf dem Weg in’s richtige Leben

Die Natur grandios, die Alpengipfel gewaltig, die Bergseen lieblich, die Luft würzig-sauber, die Passstraßen steil, die Serpentinen schweißtreibend-eng, das Panorama gigantisch, die Vergangenheit Geschichts- und Geschichten-geschwängert, die Seilbahnen Weltklasse, die Bächlein munter sprudelnd, die Kühe typisch, ebenso wie die lederbehosten und dirndelgewandeten Eingeborenen (die meisten davon sind allerdings Jugos, Tschuschen, Pifkes und sonstiges Gastarbeiter-Gesindel), die …

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Marginalie 62: Adel verpflichtet

Berühmtes Grandhotel, zusammen mit seinen diversen Restaurants hat der Schuppen wohl mehr Sterne, Punkte, Hauben als ich Jahre auf dem Buckel, das ganz große Theater also. (Nein, ich will nicht angeben, so ist das halt, wenn Caro einlädt, weil sie was zu feiern hat, und da muss ich dann eben durch.) Hier setzt man sich …

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Authentische Küche?

Der Heer Daab, der hat mir eine sehr kluge, schwierige Frage gestellt: Hallo Hr. Opl, innerhalb Ihrer Antwort auf meinen Kommentar schrieben Sie, dass Sie die sog. authentische Küche bevorzugen. Allerdings stellt sich die Frage, was dies in heutiger Zeit sein soll? Beispielhaft möchte ich einmal nennen, wenn mir ein ordentliches und gepflegtes Haus z.B. …

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Bei Mario in München: Museale Küche

Summa summarum: Authentisches Essen wie früher, plump, fett, unkreativ, altmodisch, gestrig, ein kulinarisches Museum, in dem die Zeit stehen geblieben ist, in verstaubter Umgebung mit Bedienungen auf dem schmalen Grat zwischen Lässigkeit und Frechheit Als ich 1980 mit frisch gebrochenem Herzen das Studieren in München begann, war die Welt – mit Ausnahme des jähen Endes …

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Marginalie 61 – Vielleicht bin ich ein bisschen sehr nett zu Dir heute Nacht

Es gibt Geschichten, wenn man die erfände, bekäme man zu hören, das sei jetzt wahrlich zu dick aufgetragen und an den Haaren herbeigezogen und die Phantasie sei diesmal gänzlich mit einem durchgegangen. Allora cominciamo! Ludwigsburg, komische barocke Residenzstadt nördlich von Stuttgart, mal Residenz, dann wieder nicht, mal hübsche historische Bausubstanz, dann wieder nicht, heute lebt …

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Marginalie 59: Wir haben‘s kaputt gemacht

Ich bin zu zeitig losgeflogen und bin viel zu früh am Ort meines Geschäftstermins, in der innersten Schweiz, dort, wo das spärliche Ackerland zügig in Almwiesen und die Alpenfestung diffundiert, hier und dort sieht man noch verwitternde Bunkeranlagen, und diejenigen, die nicht verwittern, sieht man nicht: kleines wehrhaftes Bergvolk. Wir erreichen die Stadt, keine hunderttausend …

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Grillgötterdämmerung

 Samstag 9. Juli 2014, 18 Uhr, 32 Grad, gestern 7 zu 1 gegen Brasilien gewonnen – wer jetzt nicht grillt, mit dem stimmt was nicht und dem wird wohl zur Strafe die Deutschland-Fahne vom Auto entfernt. Selbst der aktivste Nichtraucher stellt sich einen freiwillig in die mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen geschwängerten Grillschwaden. Egal, oder besser: …

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Pronto Herberto!

Viele habe es scho imme gewusste: wir Deutschen sind einfach die besseren Italiener. Bohnenkaffee è passato. Heute trinkt man Latte, will sagen Latte macchiato oder gerne auch mal due Latte macchiati. Denn wir, die Nördlichsten aller Italiener, können inzwischen sogar schon den Plural bilden (Apropos, was ist eigentlich der Plural von Mehrzahl?). Vorbei die Zeiten, …

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Getötete Schönheit

Es nicht nur eine andere Zeit gewesen. Es war eine andere Welt. Der Weg in den Süden, auch nur den – nennen wir es – nördlichen Süden dauerte ewig, selbst mit dem neuen Opel Kadett, damals ein respektables Mittelklassefahrzeug und keine Proletenschleuder, die Autobahnen waren – wenn überhaupt – zweispurig, in München war die A8 …

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Marginalie 57: Neulich beim Italiener

Caro und ich saßen neulich beim Italiener, nichts Besonderes, aber auch keine Spelunke, sondern nur ein richtig „gutbürgerlicher“, unprätentiöser, eingedeutschter Pizza-Pasta-Insalata-Italiener (beim „richtigen“ Italiener im „richtigen“ Italien muss man sich zumeist entscheiden, Pizza oder Pasta, Lokale, die beides anbieten, wurden in der Regel aus Deutschland bzw. für Touristen re-importiert, sind aber nicht originär italienisch) . …

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