Heanagscharrerich

Keinerlei Ahnung, ob dieser Name auch nur im Entferntesten auch nur annähernd richtig geschrieben ist.  Gemeint ist mit „Heanagscharrarich“ die aufgewühlte Erde auf dem Hühnerhof, nachdem die Hühner dort gescharrt haben.  Und wenn das Gericht richtig zubereitet wird, erinnert es von der Form (hoffentlich nicht vom Geschmack) her an aufgescharrte Erde auf dem Hühnerhof. Dieses …

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Gebackener Mini-Camembert

Um nicht der Schleichwerbung geziehen zu werden, sei vorausgeschickt, dass man als Feinschmecker die Weichkäse der französischen Firma Géramont wahrscheinlich nicht mögen darf, da es sich um industrielle Massenprodukte handelt, die in zahlreichen Diversifikationen in nahezu jedem Supermarkt erhältlich sind. Sicherlich rührt hierfür kein romantischer Senner auf der dritten Alm von links mit den glücklichen …

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Mutters Szegediner Goulasch

Man beachte, Mutter fütterte vier Fleischesser mit einem Pfund Schweinefleisch, sprich 125 g pro Nase – etwa die Hälfte des Gewichts, das heutzutage ein ernstzunehmendes Steak hat. Eigentlich war Szegediner ein Sparsamkeits-Essen: 1 Pfund Schweinegoulasch und etwas Saure Sahne mussten dazu gekauft werden, den Rest hatten wir im Garten oder im Geschäft. Nach dem Szegediner …

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Rahm-Palatschinken

„Die kann der Kaiser in Wien auch nicht besser haben.“ pflegte mein Großvater zu sagen, wenn meine Großmutter Rahm-Palatschinken auftischte. (Man beachte hier auch das Tempus, Präsenz, und das, obwohl die Habsburger schon vor 50, 60 Jahre in Wien zum Teufel gejagt worden waren, aber für meine Großeltern war der Kaiser halt immer noch der …

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Liwanzen

Liwanzen, das ist Bauernküche in Reinkultur: außer Zucker, Salz und Zimt wird alles auf dem eigenen Hof hergestellt. Liwanzen, das sind kleine Hefepfannküchlein, die mit Zucker, Zimt und Butter mit der Hand in exakt zwei Bissen gegessen werden. Liwanzen sind sättigend und hoch-kalorisch, genau das Richtige für einen schwer körperlich schuftenden Feldarbeiter; der Umkehrschluss ist …

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Erzäfpel Biazala

Erzäpfel Biazala, ein Name, den heute wahrscheinlich kaum jemand mehr wird richtig aussprechen können, sind der egerländrische (nein, nicht der sudetendeutsche, da gibt – gab – es feine Unterschiede) Name für kleine abgebackene Kartoffelplätzchen, die in Sirup und Butter schwimmend serviert werden/wurden.  Eigentlich sind sie das ideale Essen nach zwölf Stunden Bäume fällen von Hand …

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Graina Kniala („Grüne Klöße“)

Wenige Gerichte polarisieren in unserer Familie so wie Graina Kniala, hochdeutsch tatsächlich „Grüne Klöße“, und die Dinger sehen nach dem Kochen tatsächlich – ohne Beigabe von Spinat oder anderen färbenden Zutaten – grünlich aus. Mein Vater und ich lieben sie, meine Schwester hasste sie und trat schlichtweg in Hungerstreik, wenn Mutter sie auftischte; meine Mutter …

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Kartoffelbrei

Zutaten: 750 g mehlige Kartoffeln, halbfest kochende gehen zur Not auch, festkochende hingegen nicht 100 bis 200 ml Milch* 50 bis 100 g Butter** Muskatnuss, Salz Zubereitung: Kartoffeln schälen, in gleichgroße, etwa Walnuss-große Stücke schneiden, in Salzwasser ca. 15 bis 20 min. recht weich kochen 50 bis 100 g Butter und reichlich frisch geriebene Muskatnuss*** …

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Hackbiazala

Was die Zubereitung von wohlschmeckenden, einfachen, preiswerten Speisen anbelangt, so war meine Großmutter (väterlicherseits, die aus dem Sudeten- bzw. Egerland) zweifelsohne ein Genie; ich will nicht sagen, dass ihre Gerichte auch aus ernährungsphysiologischen, medizinischen und kulinarischen Gesichtspunkten herausragend waren, aber sie schaffte es, für den berühmten Apfel und das Ei eine Großfamilie, Mägde, Knechte und …

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Bochna Kniala („Gebackene Knödel“)

Zu Bocha Kniala – eine der Leibspeisen meiner derben Jungend, und auch heute zuweilen nicht verachtet – gibt es viele Geschichten. Wenn es zur Erntezeit auf dem Hof meiner Großeltern im Sudetenland Bochna Kniala gab, so stand meine Großmutter morgens nicht wie sonst um halb fünf auf (um wie üblich die Kühe zu melken, das …

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Generalstabsmarsch

Generalstabsmarsch ist wohl eigentlich gar kein richtiges Gericht. Das Rezept stammt aus dem Fundus meiner Großmutter (väterlicherseits) aus dem Böhmischen oder besser – sie hätte darauf bestanden – aus dem Sudetendeutschen. Von der Grundkonzeption erinnert der Generalstabsmarsch an den Gaisburger Marsch, ist aber ungleich einfacher und preiswerter. Und so werde ich den Verdacht nicht los, …

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Strudel-Variationen: Krautstrudel – Pilzstrudel – Fleischstrudel

Jenseits der hinlänglich bekannten Apfel- und Topfenstrudel eignet sich der Strudel als solches zu zweierlei Behufe: zum einen lässt er unterschiedliche, divergierende Zutaten gemeinsam in der schützenden Teighülle schonend gegart zu einem homogenen Gesamt-Geschmacks-Erlebnis synthetisieren; zum zweiten kann er zugleich auch minderwertigere Zutaten kaschieren und gleichsam als verdecktes Gesamtkunstwerk präsentieren. Die sudetendeutsche Küche kennt unzählige …

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Sacherkäse – Frühlingskäse Berti – Liptauerkäse

Früher, bei großen Familienfeiern mit großem Essen, da war das so, dass die Frau des Hauses zusammen mit ihren Töchtern und Schwiegertöchtern, überwacht von der Schwiegermutter, noch in der Küche rotierte, während bereits die Gäste kamen. Das Haus war aufgeräumt, auf dem Herd und im Rohr schmurgelten die Speisen, der Tisch war gedeckt, Schüsseln und …

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Egerländrisches Essen

… damit ich nicht vergesse, Euch zu erzählen … Caro hat Geburtstag gehabt. Das war schon im Sommer. Natürlich kann Caro nicht wie ein normaler Mensch feiern, Stehparty auf der Terrasse ihres Penthouse in der Stadt, oder ein großer Tisch bei dem lauschigen Lieblings-Italiener, oder alles hinter sich lassen und nach New York abhauen, … …

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Schwarzwurzeln in Backteig

Schwarzwurzeln auch Bergmannsspargel, Winterspargel, Spargel des armen Mannes oder Storzieren genannt, wissenschaftlich Scorzonera hispanica, eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Cichorioideae innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae), werden gerade als Trendgemüse, als vermeintlich „altes Gemüse“ wiederentdeckt, dabei begleiten mich Schwarzwurzeln seit meiner frühesten Jugend. Ich kenne sie meist gekocht mit einer Mehlschwitze oder einer Béchamel …

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