The Exhibitionist Hotel, London

Vielleicht sollten Männer in meinem Alter tatsächlich keine jüngeren Freundinnen mehr haben, zumindest nicht so unternehmungslustige, ausgeflippte, besitzergreifende und dazu noch solvente wie Caro. Da will man nichts weiter, als im gediegenen Fünf-Sterne-Hotel still in der Halle oder Bar bei Tageszeitung und Scotch im Rosshaar-gepolsterten, Leder-bezogenen  Ohrenfauteuil die Zeitung lesen und sanft vor sich hindämmernd …

Teile diesen Beitrag:

Gasthaus Anich in Innsbruck: Fast wie früher … aber eben nur fast

Summa summarum: in weiten Strecken authentisches tirolerisch-österreichisches Gasthaus mit durchaus durchwachsener Küchenleistung in rustikalem Ambiente, aber unter’m Strich reichlich mehr Plus- als Minuspunkte, und man kann den Wirtsleuten getrost bescheinigen, dass sie stets bemüht sind, wenngleich nicht immer vollends erfolgreich.   Nicht nur in Innsbruck werden echte Österreichische Wirtshäuser immer rarer. Machen wir uns nichts …

Teile diesen Beitrag:

Das Paul’s in Widnau: kulinarische Ambitionen in der Provinz neben funktionaler 08/15-Herberge

Summa summarum: Herz- und Ambiente-loses, sauberes Hotel in einem modernen Funktionsbau mitten im lauten, stinkigen Industriegebiet am Stadtrand, daneben in einer alten Industriellen-Villa ein hübsches Restaurant mit flotten Bedienungen, das sowohl Klassiker als auch innovative Hochküche bieten will; die Klassiker sind meist weder lobens- noch tadelnswerter Durchschnitt, bei der innovativen Hochküche muss man nochmals genauer …

Teile diesen Beitrag:

Trattoria Al Gallo Nero in Cham: Apulien im tiefsten Bayrischen Wald

Drücken wir es so aus: wenn man mir eines über den Schädel zöge und ich im Al Gallo Nero in Cham wieder aufwachte, ich würde durchaus glauben, ich sei in Süditalien gelandet, von der ganzen  Einrichtung, Atmosphäre, dem liebenswert-chaotischen Serviceteam und natürlich vom Essen her, nur die einheimischen Gäste mit ihrem typischen Bayernwald-Idiom an den …

Teile diesen Beitrag:

Das Füchschen in Düsseldorf: derbe, Convenience-geschwängerte, aber authentische Volksküche

Dass die Rheinländer kein Bier brauen können, ist ja nun hinlänglich bekannt, und dass sie die missglückten Brauversuche dann in Glasbehältern ausschenken, in denen man in Bayern Urin-Proben abzugeben pflegt, ist ebenfalls offenkundig. Nichtsdestotrotz, wenn es den Reisenden nach Düsseldorf oder – nochmals ungleich schlimmer – nach Köln verschlägt, so kann man entweder seinen Guide …

Teile diesen Beitrag:

Die Europameister-Bratwurst

2010 / 2011 und 2012 / 2013 wurde die Feinkostfleischerei Schumann aus Hann. Münden bei der „Commanderie des Fins Goustiers du Duché d’Alençon“ zum Bratwurst-Europameister gekürt, auch sonst gibt es offensichtlich kaum einen Metzger-Wettbewerb, wo die selbst ernannten „Ritter der Rotwurst“ nicht mehr oder minder erfolgreich teilnehmen, zum Beispiel mit der aparten Eigenkreation „Blutwurst mit …

Teile diesen Beitrag:

In Memoriam: Paniertes Kotelett vom Wollschwein in der Rhöner Botschaft

Die Rhöner Botschaft in Hilders wurde Anfang der Woche Knall auf Fall geschlossen, das Team um Björn Leist musste raus. Und das – bittere Ironie – keinen Monat, nachdem Björn Leist seinen ersten Michelin-Stern erkocht hat. Wir werden nicht nur das panierte Wollschwein-Kotelett vermissen, das Bild stammt aus diesem Oktober (aber schon damals wunderten wir …

Teile diesen Beitrag:

Albrecht-Dürer-Stube Nürnberg: Endlich mal nicht Modernisierung um jeden Preis

Summa summarum: authentisches, liebenswertes fränkisches Lokal mitten in Nürnberg und doch abseits der Touristen-Pfade mit bodenständiger, traditioneller, grober, nichtsdestotrotz guter, ehrlicher Küche ohne Convenience, Schnickschnack und Burger. Fast habe ich den Eindruck, Caro ist etwas nervös, beinahe schon aufgeregt. Diese Frau, die sonst mit der Ruhe und Selbstverständlichkeit nach New York oder in die Innere …

Teile diesen Beitrag:

Hotel van Bebber Xanten

Summa summarum: altehrwürdiges Stadthotel in genialer Innenstadtlage mit Patina und „Terroir“, beeindruckender Speisesaal, aber ansonsten leider weitgehend heruntergekommen, großer Renovierungsstau mit abgewetzten Möbeln und durchgelegen Betten, überfordertes, oft unqualifiziertes, hilfloses Personal, die Küche gibt sich ambitioniert, ist dabei vollkommen erfolglos, das Essen ist schlichtweg mäßig bis schlecht und seinen Preis nicht wert, entsprechend mäßiges Frühstück, …

Teile diesen Beitrag:

Didis Frieden in Zürich

Wie so oft in Zürich: zwei Querstraßen vom See und dem Bahnhofsstraßen-Quartier weg, und schon ist alles viel ruhiger, beschaulicher, authentischer. Nicht etwa, dass es auch billiger wäre, „billig und Zürich“, das ist ein ähnliches Begriffspaar wie „Islam und Emanzipation“, alles in Zürich ist teuer, immer, aber dafür ist es sehr oft auch sehr gut. …

Teile diesen Beitrag:

Verstorbene einheimische Gasthäuser und Retorten-Italiener

Der Antiquar in seinem düsteren, etwas muffig riechenden Laden – aber das müssen Antiquariate ja eigentlich – ist kompetent was alte Bücher anbelangt, dazu nett und er sieht vertrauenswürdig aus. Nach dem Kauf einiger hübscher alter Kochbücher frage ich ihn also, wo man in Trier noch so richtig gut einheimisch essen gehen könne, traditionelle Trierer …

Teile diesen Beitrag:

Marginalie 49: Kulinarischer Masochismus, chronisches Grantlertum oder das Menschenrecht auf gute gastronomische Nahversorgung

Axel K. aus G. will wissen, ob ich denn ein kulinarischer Masochist sei, alldieweil ich anscheinend immer und immer wieder in irgendwelche gastronomischen Kaschemmen ginge und mich hernach allhier tierisch über das dortige Futter aufrege. Kathrin D. aus D. vermutet gar, ich sei ein chronischer Grantler, Nörgler, Miesepeter, der bewusst irgendwelche passenden oder auch nicht …

Teile diesen Beitrag:

Die Kälberhalle in Augsburg: Wahrlich ein  Benchmark in Sachen schlechtem Essen und schlechter Bedienung

Dass Fatmir und Faton Seferi, die seit 2015 Pächter der Kälberhalle auf dem alten Augsburger Schlachthofgelände sind, die Gaststätte kulinarisch herabgewirtschaftet hätten, kann man nun wirklich nicht sagen. Die Gastronomie in der Kälberhalle war schon immer miserabel, und dieses Niveau haben die Kosovaren-Brüder mit Bravour gehalten. Natürlich waren wir schon 2011, kurz nach der Eröffnung …

Teile diesen Beitrag:
Back to Top