Sacherkäse – Frühlingskäse Berti – Liptauerkäse

Früher, bei großen Familienfeiern mit großem Essen, da war das so, dass die Frau des Hauses zusammen mit ihren Töchtern und Schwiegertöchtern, überwacht von der Schwiegermutter, noch in der Küche rotierte, während bereits die Gäste kamen. Das Haus war aufgeräumt, auf dem Herd und im Rohr schmurgelten die Speisen, der Tisch war gedeckt, Schüsseln und …

Teile diesen Beitrag:

Das Pupp und ich oder warum ich traurig bin. (8/8)

Dann kam der Untergang des Ostblocks, Grenzöffnung, West-Annäherung, freie Wechselkurse. Vorbei war es mit dem spottbilligen Leben im Pupp, auch die Einladungen meines Vaters dorthin nahmen angesichts der zunehmenden Kosten zusehends ab. Für junge Familien mit Kindern, wie wir dann recht bald, sind Grandhotels ohnehin nichts, nicht nur aus Kostengründen. Kleine Kinder sind in der …

Teile diesen Beitrag:

Das Pupp und ich oder wie meine Schwester ihren Ex-NVA-Offizier heiratete und ich nicht dabei war. (6/8)

Zum Ende des Ostblocks, in den späten siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts, Lech Wałęsa saß wegen Gründung der Freien Gewerkschaften Pommernsin Haft und sollte sich nach seine Freilassung  im August 1980 zum Streikführer in Danzig aufschwingen, Leonid Breschnew beherrschte die Länder  hinter dem Eisernen Vorhang mit ebenso eiserner Hand, Michail Sergejewitsch Gorbatschow wurde Kandidat des …

Teile diesen Beitrag:

Das Pupp und ich oder warum man sich bei Huren vorab nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Währung einigen sollte. (5/8)

Eines schönen Tages in den späten Siebzigern, ich war gerade 18 geworden und hatte meinen Führerschein, lud mich mein Vater ein / forderte mich auf, ihn mit seinen Kumpels auf eine Tour in die Tschechoslowakei zu begleiten, es werde auch keine Nostalgietour zum ehemaligen Hof und zur alten Schule. Es wurde tatsächlich keine Nostalgietour, relativ …

Teile diesen Beitrag:

Das Pupp und ich oder wie das Wirtschaftswunder sich selber feierte. (4/8)

Nach 1945 hatte es sich in unserer Familie aus nahe liegenden Gründen erst einmal ausgepuppt. Vertreibung, wieder Fuß fassen, Essen besorgen, Quartier machen, Job finden, Entschädigungsansprüche anmelden, Haus bauen, zurück in die Normalität kämpfen, dann gleich auch heiraten, wie selbstverständlich Kinder zeugen (ich bin eines davon), neue Existenz aufbauen … das alles dauerte locker bis …

Teile diesen Beitrag:

Das Pupp und ich oder wie meine Urgroßtante ihre Ehre verlor und mein Urgroßvater ein Kind gewann. (3/8)

Nicht nur mein Taufpate arbeite im Pupp, vor ihm, am Ende des vorletzten Jahrhunderts, schaffte dort bereits eine andere Verwandte, eine Nichte meines Urgroßvaters (und das müsste, wenn ich die Genealogie richtig verstehe, meine Urgroßtante gewesen sein), nicht etwa sprachbegabt als Kellnerin, sondern ganz banal und bodenständig als Zimmermädchen.  Ich weiß noch nicht einmal, wie …

Teile diesen Beitrag:

Linsensuppe (wie früher)

Ist schon komisch. Heute sagt man über diese Linsensuppe: „Mensch toll, die kann man auch ganz vegan kochen.“ Früher sagte man: „Wir müssen sparen, wir haben kein Geld für Speck und Würstchen in der Suppe.“ Entsprechend konnte man die Mutter meines Vaters (mit slowenischen und sudetendeutschen Wurzeln) mit Linsen, generell mit getrockneten Hülsenfrüchten jagen, für …

Teile diesen Beitrag:

Wildhasenrücken mit Sauce Böhmischer Art und Mehlklößen

Mein Taufpate, der Standerer Franz, Sudetendeutscher vom Dorfe wie alle meine Vorfahren väterlicherseits, über zwei Meter groß, mir riesigen Händen (oder habe ich sie nur als riesig in Erinnerung, weil meine Kinderhände so klein waren? eher nein, dann müsste ich ja alle Erwachsenen-Hände als riesig erinnern), bar jeder höherer Bildung, aber Dank seiner natürlichen Sprachbegabung, …

Teile diesen Beitrag:

Svíčková na smetaně oder Lendenbraten auf Sahne

Meine Familie väterlicherseits stammt ja aus dem Sudetenland, Sudetendeutschland, wie meine Großmutter nicht oft genug betonen konnte, genügend Konfliktpotential für einen zünftigen Streit mit jedem Tschechen. Meine Großmutter hätte immer gesagt, das Sudetenland gehört eigentlich zu Deutschland, weil die mit Abstand größte Bevölkerungsgruppe Anfang des 20. Jahrhunderts dort die Deutschen stellten; jeder Tscheche würde entgegen …

Teile diesen Beitrag:
Back to Top