Die Weltköche zu Gast im Ikarus – Band 8: beschämend und faszinierend zugleich
Was eine richtige Buchbesprechung sein will, das beginnt mit einem kräftigen, charakteristischen Adjektiv, wie z.B. großartig, nett, herausragend, altbekannt, bahnbrechend, misslungen, perfekt, überflüssig, usw. Keines dieser gängigen Beiworte beschriebe den just erschienenen achten Band der „Weltköche zu Gast im Ikarus“ auch nur annähernd zutreffend, ich habe mich stattdessen für beschämend und faszinierend entschieden. Beschämend keinesfalls …
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Weserdampfschiff Bad Karlshafen: Nichts Exzeptionelles, wenig Tadelloses, viel Tadelnswertes, aber lauschig
Summa summarum: Gasthof direkt an der Weser in einem alten Barockstädtchen, Siebziger-Jahre Gaststuben, lauschiger Gastgarten am Fluss, modernistische Sammelsurium-Speisekarte ohne eigene Handschrift, auf der zwar oft „regional“ steht, aber kaum traditionelle lokale Gerichte, angetan, ein kulinarisch diverses Mittelklasse-Massenpublikum auf breiter Front zu bedienen, teilweise gute Salate, manche Gerichte frei von Lob und Tadel, viele nur …
Dicky Bird Weser Dry Gin: von brennender Begeisterung für’s Gin-Machen
Wer den Unterschied zwischen „etwas machen“ und „für etwas brennen“ kennenlernen möchte, der sollte in die Lange Straße 53 nach Lauenförde gehen. Dort entsteht seit Neuestem eine Gin-Destillerie namens Strandwetter. Es ist ein drückend heißer Spät-Juli Samstagnachmittag im Weserbergland. Caro und ich haben uns das Tecta Museum in Lauenförde angeschaut; Tecta sagt wahrscheinlich kaum jemandem …
Salsa Verde
Salsa verde, auch wieder so’ne Sache: grüne Soße. Wahrscheinlich gibt es mehr unterschiedliche Salsa verde -Rezepte als unterschiedliche Küchenkräutlein gibt. Als Zutaten gesetzt sind aus meiner unmaßgeblichen Sicht Kapern, Petersilie, Olivenöl, Essig und/oder Zitronensaft sowie Salz, der Rest ist Ansichtssache bzw. Glaubensfrage. Hier also nicht „das ultimative Rezept für Salsa verde“, sondern schlichtweg mein Rezept …
Kleine Portion
Ich sitze in einem netten Lokal im Schwäbischen und studiere bei einem Glas Trollinger neugierig, vergnügt und vorfreudig die Speisekarte. Am Nachbartisch sitzt ein sehr gepflegtes, saturiertes (ich kann nicht ausmachen, ob in seiner neutralen oder seiner pejorativen Bedeutung, jedenfalls saturiert), älteres Ehepaar, ich schätze um die 70. Ich kann nicht umhin, ihr Gespräch mit …
Bärlauchpesto
Zutaten: 100 g Bärlauch (ca. 2 Bunde) 50 g Pinien- oder Sonnenblumen-kerne (ca. 1 Essl.) 50 g Pecorino (gerieben ca. 2 ½ Essl.) 100 bis 150 ml Olivenöl 5 g Salz (ca. 1 knapper Teel.) Zubereitung: Bärlauch waschen, auf Küchenpapier trocken tupfen, dicke Stiele abschneiden und wegwerfen, ggf. verlesen, sehr grob hacken Pinien- oder Sonnenblumenkerne …
Zuweilen muss man einfach spontan für ein paar Tage raus
Extra trockener Martini Cocktail: Gewaschenes Eis (leider nicht kalt genug), Tanqueray Gin, Noilly Prat Vermouth, Lemon Twist, Empire State Building. Es ist warm mit 30°, regnet viel, bewölkt, unerträglich schwül, kaum ein Luftzug, eigentlich typisch tropisches Klima, die Stadt atmet schwer. Gegen 21:00 Uhr auf der Dachterrasse des Hotels geht’s einigermaßen. Die Drinks sind gut.
Wildwest-Bohnen
Ich bin in der Pampa gelandet, nicht wortwörtlich im südamerikanischen Grasland, sondern in einem Kleinstädtchen in der tiefsten deutschen Provinz, sozusagen A… der Welt. Es ist idyllisch hier, viel Wald, Fluss- und Bachtäler, große satt gelbe oder grüne Felder im vollen Stand, darinnen tausende majestätische Windräder, die sich gänzlich stille stehend darauf vorbereiten, die anstehende …
Kräuterflädle
Kräuterflädle werden besonders im Schwäbischen und im Badischen statt Kartoffeln sehr gerne zum Spargel gegessen, oft werden gleich drei Stangen Spargel darin eingerollt, manchmal noch mit einer Scheibe (gekochten) Schinken ergänzt und dann mit einer Hollandaise gereicht. Aber man kann Kräuterflädle auch ganz anders füllen, z.B. mit einer Schinken- oder Thunfischmousse, einem kleinen Gemüseragout, mit …
Zum Stern Poppenhausen (Wasserkuppe): hübsche Gegend, hübscher Landgasthof, unhübsches Essen
Summa summarum: wunderschöne Mittelgebirgs-Landschaft, ein kleines Städtchen fernab allen Trubels, doch mit reichlich vielen Ü50-Wander-Touristen, direkt am kleinen Marktplatz ein altes Gasthaus mit nettem Gastgarten unter alten Bäumen, weniger netten Gaststuben und ein paar kleinen, funktionalen, aber gemütlichen Gästezimmern, die leider durch Kirchturmuhr vor dem Haus und viel befahrener Durchgangstraße hinter dem Haus nicht wirklich …
Hochsommer im Weserbergland: lazy
Gegrillter Spargel
Es ist keineswegs gottgegeben, dass Spargel gekocht werden muss. Man kann ihn roh essen, braten, dünsten oder eben auf den Grill legen. Eine besonders schonende und geschmacksintensive Variante ist dabei das Grillen in Alufolie. Einerseits benötigt es kein Kochwasser, das dem Spargel unweigerlich Geschmack entzieht, sondern der Spargel schmort quasi im eigenen Saft; andererseits kann …
Liebe Wirte,
die Zeiten, in denen wir Euren blumigen Werbetexten und -bildern in Prospekten und dem Internet und vielleicht den mehr oder minder kompetenten Kommentaren irgendwelcher Restauranttester und Journalisten im Vorfeld blind vertrauen mussten, bevor wir zu Euch zum Essen kamen, die sind vorbei. Dabei glaube ich den oft hanebüchenen Kommentaren – positiven wie negativen – der …

