Es gibt sie noch, die Wiener Kaffeehaus-Kultur, wenngleich mit elektronischer Registrierkasse: das Sperl im VI Bezirk
Summa summarum: funktionaler, weitgehend schmuckloser Bau ohne jeden Charme in zentraler Lage, funktionale, aber sterile Zimmer, sehr gutes Personal an der Rezeption und der Tür, mieses Servicelevel im Café und der Hotelbar, Frühstück ist eine grottige Massen-Abfütterung mit Fraß in düst’ren fettgeschwängerten Katakomben, warum das Teil noch 5 Sterne hat weiß wahrscheinlich nur der Teufel. …
Summa summarum, was bleibt? Eine Küche, die zwischen strikt Traditions-bewahrend und einfallslos cought in the midlle hängt, kulinarische Patzer, die bei „Traditions-bewahrend“ nicht vorkommen dürften, tolles, authentisches Ambiente, geschultes, gutes Personal, specknackige Klientel von Gestopften, ich werde alle ein, zwei Jahre wieder hier her kommen, schauen, ob die Monarchie zumindest kulinarisch noch nicht untergegangen ist …
Immer mehr altehrwürdige wie neue Wiener Wirtshäuser biedern sich den touristischen Heerscharen und ihren verqueren Geschmäckern an, da gibt es Burger im Kaffeehaus, Steak beim Heurigen, Pommes Frittes zu Wiener Schnitzel, eine Melange mit Schlagsahne („Bei uns im Café in Wanne-Eickel machen die das auch so.“ – O-Ton vom Nachbartisch im Havelka, einer Wiener Kaffeehaus-Institution), …
Summa summarum: Hier wird bis auf’s Mark ehrlich, bodenständig, unverfälscht, ökologisch, traditionsverbunden, aber zugleich kreativ gekocht, fast nur saisonale, regionale, ökologisch gewonnene Zutaten, keine Geschmacksverstärker, kein (erkennbares) Convenience, kein Schnickschnack. Authentisches, gemütliches Ambiente, flotte Bedienungen, ein Ort wahrlich zum Wohlfühlen. „Dass Sie hier parken können, ist nicht wichtig. Dass Kinder hier spielen können, das …