Sharish Gin, das ist einer dieser Designer-Gins, diesmal von einem arbeitslosen Hotelfach-Studenten namens António Cuco aus dem kleinen mittelalterlichen Ort Monsaraz im Alentejo. Diesmal will die Gin-Legende, dass sein Macher über 50 Gins gesammelt hatte, bevor er damit anfing, sich selber im Gin-Machen zu versuchen. Dann gab es die üblichen trial-and-error-Versuche im umfunktionierten Schnellkochtopf, bis 2013 ein zufriedenstellendes Ergebnis erreich war.
Soweit zum negativen Teil des Sharish Gin, wieder eine dieser immer irgendwie gleichen Marketing-Geschichten von Designer-Gins, die man so oder so ähnlich schon gefühlte tausend Mal gehört hat. Das Ergebnis allerdings kann sich sehen bzw. schmecken lassen: auf der recht ungewöhnlichen Basis eines Destillats aus halb Melasse und halb gemischter Maische aus Weizen und Reis ist der Sharish ein New Western Dry Gin mit sehr deutlicher Note nach Zitrusfrüchten, Wachholder kommt hier erst an zweiter Stelle, dazu kommen Vanille, Nelken, Zitronenverbene, Apfel, Zimt und Koriander. Alles in Allem ergibt das mit 40% Alkohol einen sehr leichten, fruchtigen, südländischen Sommer-Gin, weniger geeignet für trockene Martinis, aber sehr gut als Tonic oder in Longdrinks, der mit rund 70 EURO für den Liter eher in der oberen Preis-Liga mitspielt.