Daheim

Ahle Worscht vom Köhler in Hofgeismar, Gehacktes vom Geschonke in Helmarshausen (zwei alteingesessene nordhessische Metzger, der eine kann dieses besser, der andere jenes, beides ist aber gut von beiden, dennoch kaufe ich dieses prinzipiell von diesem, jenes aber von jenem), Rheder Bier (ok, aus dem benachbarten Westfalen, aber trotzdem Kult), Kommissbrot (100% Roggen) vom Westbomke aus Boffzen (das ist nun wieder Niedersachsen, aber dafür wohnt man ja im Drei-Länder-Eck) und frisch geerntete Tomaten aus Nachbars Garten, der ist Polizist und im Urlaub. Und wem Ahle Worscht („Alte Wurst“) nichts sagt, Nordhessische Ahle Worscht ist – im weitesten Sinne – eine luftgetrocknete Schweinefleisch-Dauerwurst mit dem Status g.g.A. (geschützte geografische Angabe) und steht damit auf einer Stufe mit Parmaschinken oder Mailänder Salami, nur dass die Nordhessische Ahle Worscht ungleich besser ist. Idealerweise stammt sie aus Warmfleischverarbeitung (d.h., das Schlachtfleisch wird sofort noch lebendwarm, ungekühlt und ungelagert, schlachtfrisch eben weiterverarbeitet), und eine Ahle Worscht muss wenigstens 6 Wochen idealer Weise in Lehmfachwerkbauten (nicht etwa Rauchfängen oder Kühlhäusern) reifen und trocknen (eben „Ahl“ werden), und dabei wenigstens 30% ihres Gewichts an Flüssigkeit und Fett verlieren (und ebenso viel konzentrierten Geschmack hinzu gewinnen), die Ahle Worscht vom Köhler reift auch schon mal ein Jahr und halbiert dabei locker ihr Frischgewicht, und das merkt man einfach am Geschmack … und am Preis. Gehacktes vom Geschonke reift übrigens nicht so lange, das gibt es wenigstens viermal am Tag frisch (und das ist gut so, bei gewürztem rohem Schweinehack …)

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2 Comments

  1. Reinhard Daab

    Lieber Hr. Opl,

    da Sie offenbar ein Freund der kräftig rustikalen Genüsse sind, möchte ich Ihnen einen weiteren sehr guten „Ahle Wurscht“ Meister empfehlen. Es ist Carsten Neumeier in Hess. Lichtenau-Wabern. Neumeier immer mit Hut, im Bett hat er allerdings keinen auf dem Kopf.

    https://www.ahle-wurscht.de/

    Viele Grüße
    R. Daab

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