Sie sind so nett, die Leute von Unilever (Sitz in London, Tochterunternehmen weltweit, lockere 60 Mrd. EURO Umsatz, in der Lebensmittelsparte gehören Marken wie Ben & Jerry’s, Knorr, Langnese, Magnum, Maizena, Mondamin (what an irony, beide marktbeherrschenden Maisstärken aus einem Konzern!), Pfanni und Unox dazu, aber die Jungs – und Mädels, Verzeihung – stellen auch die Chlorbleiche Domestos, die Waschmittel Omo und Coral her, oder die Hygieneartikel Axe, Dove, dusch das, Rexona, usw. usf.) Auf der deutschen Webpage von Unilever Food Solutions (www.unileverfoodsolutions.de/) habe ich mich neugierkeitshalber für deren Newsletter angemeldet, und so werde ich regelmäßig passend zu Jahreszeiten und Food-Trends ca. zwei Monate vorab über das Neueste aus den Küchen des Teufels informiert, bevor es auf Restaurantspeisekarten und -tellern landet. In gut vier Wochen beginnt die richtige Spargelzeit (nun gut, am Wochenende gab es bereits die ersten Körbe traurig aussehenden weißen europäischen Spargels für – ich glaube – rd. 60 EURO/Kilo in der Metro), und rechtzeitig beliefert mich Unilver Food Solutions mit Rezeptideen, Zutatenlisten und Anrichtungsweisen für Spargel; ich weiß nicht genau, warum, aber irgendwie haben fast alle Rezepte wenigstens ein Convenience-Bestandteil aus dem Sortiment von Unilever Food Solutions, Zufälle gibt’s.
Mein absoluter Favourite ist die Lukull Sauce Hollandaise aus dem Tetrapack, 10 Liter zu 76,90 EURO. Als Hauptzutaten nennt Unilver Food Solutions „Eigelb, pflanzliche Öle und entrahmte Milch“ — und ich Dummerchen dachte immer, reichlich Butter und eine formidable Reduktion gehören in eine Hollandaise. Nein! Pflanzenöle! Wie falsch doch manchmal Escoffier und Bocuse mit ihrem Rezeptmurx liegen! Dabei hat die Lukull Sauce Hollandaise aus dem Tetrapack, 10 Liter zu 76,90 EURO von Unliver Food Solutions so viele Vorteile: „100% zuverlässig in Geschmack und Stabilität, Höchste Stabilität in allen Anwendungen – kein Gerinnen und Verklumpen, Beliebtester Geschmack – perfekte Konsistenz, Sofort einsatzbereit“. Achten Sie mal auf die Speisekarte ihres Lieblingsrestaurants in den nächsten Monaten: wenn „Flammkuchen mit Spargel, Frischkäse und Zucchiniblüten“, „Flanksteak mit gebratenem Spargel und Pfeffersauce“, „Spargel im Rote-Beete-Crêpe mit pochiertem Ei“ oder „Spargel-Crostini“ darauf stehen, dann hat sich der Koch wahrscheinlich von Unilever Food Solutions inspirieren lassen. Aber auch wenn „Nochicken Nuggets / Tomato Pronto / Hollandaise“, „Nobratwurst / Zwiebelringe / Hollandaise“, „Schaschlik Hollandaise / Sambal Manis“ oder „Köfte / Hollandaise / Würzpaste / Knoblauch“ auf der Karte stehen, sind Quelle und Zutaten offensichtlich. Wer sowas verwendet? Na, zum Beispiel Clemens August von Freeden vom Hotel Restaurant Clemens-August in Ascheberg im Münsterland (https://www.hotel-clemens-august.de/home) oder Gerhard Dinghofer vom da Dinghofer in Wartberg / Aist (www.dinghofer.at/).
Und falls Sie sich mal einen Überblick verschaffen wollen, was es da sonst noch so gibt, empfehle ich die Webpage www.unileverfoodsolutions.de/produktuebersicht.html. Guten Appetit.
Hallo Hr. Opl,
dann waren die Spargel allerdings sehr teuer, wir essen seit etwa drei Wochen frischen Spargel von den umliegenden Bauern. Der Kilopreis betrug ungefähr 32-34 € pro Kilo. Für die etwas krummen Stangen wurden nur 18,00 € pro Kilo verlangt.
Das mit der Indutrie-Hollandaise ist nichts Neues, darüber gab es auch einen Film vom NDR. Allerdings glaube ich, dass in den allermeisten Gaststätten diese Industrie-Hollandaise Verwendung findet, aber die meisten kennen es nicht anders, außerdem würden es viele sog. Köche nicht mehr können!
Viele Grüße
R. Daab