Salatplatte mit zweierlei Dressings

Ein Rezept für einen gemischten Salat sollte eigentlich ein no-brainer sein. Trotzdem hier einige Tipps. Finger weg, von geschmacklosen Gemüsen, dazu zählen meist Tomaten, Gurken, Kopfsalat, Eisbergsalat, oft auch Paprika. Dann lieber einen kleinen Römersalat, Radicchio, Endivie oder Chicorée. Nichts spricht gegen ein paar blanchierte grüne Bohnen oder Blumenkohlröschen, oder auch ein Löffelchen weiße Bohnen oder Kichererbsen aus der Dose. Möhren raspele ich auf der groben Gemüsereibe in den Salat. Fenchel, Zwiebeln, Stangensellerie hobele ich in hauchdünne Scheiben, Gartengurken hingegen schäle und halbiere ich, kratze die wabbligen Kerne heraus, würfele die Gurken, salze die Würfel und lasse sie abtropfen. Wildkräuter, Rucola, Radieschen, junger Spinat, junge Löwenzahnblätter, Pak Choi, es gibt eigentlich kaum ein Grünzeugs, das hier „verboten“ wäre. Nur von abgepackten Salatmischungen aus dem Supermarkt würde ich persönlich dringend die Finger lassen. Es kommt einzig und allein auf den persönlichen Geschmack und das jahreszeitliche Angebot im Handel an. Relativ schwierig ist es, für eine Salatplatte für ein oder zwei Personen im normalen Supermarkt einzukaufen, schlichtweg weil dort die Gebindegrößen fast immer zu groß sind. Zwar teurer, dafür aber auch ungleich schöner ist es, über einen Wochenmarkt zu streifen, sich einen Überblick über die frischen, jahreszeitlichen Angebote und Qualitäten an den einzelnen Ständen zu verschaffen, dann bei einem Kaffee die endgültige Salat-Zusammenstellung mental mit sich (oder dem Partner) zu verhandeln und sich danach an’s konkrete Einkaufen zu machen.

Ei, Thun und sautierte Champignons zum Salat sind natürlich auch nicht in Stein gemeißelt, sie sind lediglich Anregungen. Sollte man Schinken zum Salat mögen, so keinesfalls der abgepackte Press-Dreck; wenn, dann sollte es schon ein hochwertiger Metzger-Schinken sein. Was nach meinem Dafürhalten gar nicht geht, sind Schinken und Fisch zusammen auf einem Salat. Schinken und Käsewürfel ist auch ein Klassiker, aber nicht meins. Wenn schon Käse, dann vielleicht ein mit Thymian und Honig gratinierten Ziegenfrischkäse oder eine formidable Burrata. Tagliata-Streifen oder rosa Roastbeef passen ebenfalls sehr gut. Oder ein Löffelchen Krabben, ein geräuchertes Forellenfilet oder eine Tranche Lachs oder ein paar Gambas frisch vom Grill. Wer es knusprig mag, kann auch Körner oder Nussstücklein – gerne auch frisch angeröstet – über den Salat geben. Oder den Salat einfach pur und vegan genießen. Was jedoch auf keinen Fall fehlen sollte, ist ein frisch gebackenes Brot, eine Focaccia oder eine Pizza Pane dazu.

Zutaten:

  • Grünzeugs nach Belieben, Jahreszeit und Angebot
  • Steinchampignons
  • Thunfisch (Dose)
  • Eier
  • Etwas Butterschmalz

Vinaigrette

  • Olivenöl
  • Balsamico Essig
  • Apfelessig
  • Pfeffer, Salz
  • 1 Prise Zucker

Joghurt-Dressing

  • 250 ml Joghurt 3,5%
  • ½ Teel. Zucker
  • Weißer Pfeffer aus der Mühle
  • Salz
  • 1 – 2 Essl. Apfelessig
  • 1 Beet Kresse
  • 1 Essl. Olivenöl

Zubereitung:

  • Grünzeugs waschen, putzen, Salatblätter trockenschleudern, alles in mundgerechte Stücke schneiden
  • Champignons waschen,*  auf Küchenpapier trockentupfen, in dünne Scheiben schneiden, Butterschmalz in einer großen Pfanne gut heiß werden lassen (8 von 9), Pilzscheiben dazugeben, unter Rühren leicht bräunen, nach 1 Minute leicht salzen
  • Eier wachsweich kochen, abschrecken, schälen, vierteln
  • Thunfisch abtropfen lassen
  • Für die Vinaigrette Olivenöl, Balsamico, Apfelessig, Pfeffer, Salz und eine Prise Zucker gut mixen
  • Für das Joghurt-Dressing Joghurt mit Zucker, Pfeffer, Salz und Essig gut verrühren, Kresse abschneiden, waschen, hacken, zum Joghurt geben, Olivenöl erst ganz zum Schluss unterrühren
  • Geschnippeltes Grünzeugs auf Teller geben, sautierte Champignons, Eier und Thunfisch darauf verteilen**
  • Dressing erst bei Tisch darüber geben

* Ich weiß, überall liest man, dass man Pilze nicht waschen soll, alldieweil sie sich sonst mit Wasser vollsaugen. Generell wasche ich nahezu alle Pflanzen, die ich koche, selbst wenn sie direkt aus dem Garten oder dem Wald kommen. Dünger- und Chemikalienrückstände, Leute, die das Grünzeugs beim Ernten, Verpacken, im Supermarkt angetatscht haben, oder einfach nur ein niedliches Rehlein, das auf ein harmloses Pilzlein auf dem Waldboden Pipi gemacht hat, der Vogel, der en passant auf die Brombeere oder den Salat kackt … also, ich bin ein großer Fan des Waschens von pflanzlichen Lebensmitteln. Bei sautierten Pilzen verdampft eventuell aufgesogenes Wasser eh wieder beim Braten.

** Natürlich kann man das Grünzeugs auch vorab in einer Schüssel mit einem der Dressings vermengen und alles in der Schüssel mit Ei, Champignons und Thunfisch garnieren. Ich finde es hübscher, den Salat portionsweise auf den Tellern anzurichten. Wenn man zwei Dressings hat, kann jeder Gast so auch selber das Dressing wählen.

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