05. 11. 2017: Die Öko-Verbrecher in der Pfalz rüsten schon jetzt wieder die Spargel-Felder auf, Anfang November … für den März-Bodenheizungs-Früh-Spargel.

Wer den nächstes Jahr im März kauft, wird gehauen. Von mir. Höchstpersönlich.

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4 Comments

  1. Reinhard Daab

    Lieber Hr. Opl,

    jetzt tragen Sie ziemlich dick auf. Wie ich Ihnen bereits mitgeteilt hatte, wohnen wir mitten innerhalb eines Spargelanbaugebietes. Natürlich werden die Spargelfelder schon recht früh um diese Zeit mit Folie abgedeckt, hier spielen eine ganze Reihe von Faktoren eine Rolle. Sie sollten aber mal daran denken, wie hoch die Kosten für das Heizen der Äcker wären, natürlich gibt es solche Spargelanbauer, aber diese sind in der Minderheit!

    • Sorry, aber nicht jeder, der in Rüsselsheim wohnt, ist ein Auto-Experte. Im Herbst schon die Spargeldämme anzulegen, ist einfacher, da zu dieser Zeit das Wetter noch sicherer und die Böden i.d.R. trocken sind, aber so bekommt der Spargel dann bis zur Ernte weder Luft noch Sonne, sondern nur noch Wärme und Feuchtigkeit. Traditionelle Spargelbauern und auch die sogenannten Öko- und Bio-Spargelbauern, also richtige Spargelbauern, legen die Dämme im späten Winter / frühen Frühling an, so ab Februar / März, sobald der Schnee weg ist. Das ist risikoreicher weil in hohem Grade wetterabhängig, außerdem sehr viel Arbeit in sehr kurzer Zeit, aber dafür gibt’s dann auch „richtigen“ Spargel mit Geschmack. Spargel, der bereits den ganzen Winter unter Folie liegt, wird vorwiegend von den industriellen Großproduzenten mit ihren großen Maschinen angebaut, und dieser Spargel schmeckt dann – oh welch ein Wunder – etwa so wie eine Holländische Treibhaustomate im Vergleich zu einer Sizilianischen Strauchtomate. (Auf die Treibhaustomate kippt der erfahrene Aldi-Gourmet dann Balsamico-Creme, damit’s nach irgendwas schmeckt, auf den Folienspargel Tüten-Hollandaise von Maggi: Mahlzeit.) Diese Großproduzenten haben durch ihre industrialisierte Produktionsweise deutlich geringere Herstellungskosten bei höheren Erträgen und mieser Qualität, und diese Großproduzenten machen immer mehr kleine, familiäre Spargelhöfe kaputt, kaufen sie dann auf und verleiben die Ländereien ihrem Imperium ein. Zum einen vermarkten sie ihren Gemüse-Schrott über große Discounter, aber auch direkt an den Feldern, das Lockmittel für den Kunden ist dort die – zugegeben sehr praktische – kostenlose Schälung durch diese angsterregenden Monster-Schälmaschinen mit ihren zahllosen Messern, einer faszinierenden Mechanik und dem Preis eines Mittelklasse-Wagens (den sich die meisten kleinen Spargelbauern nicht leisten können). Noch haben wir als Verbraucher es in der Hand zu entscheiden, welche Art von Spargel wir kaufen wollen, weitgehend geschmacklosen Industrie-Spargel oder richtigen, kräftig, leicht bitter schmeckenden Spargel aus traditionellem Anbau.
      Trotzdem herzliche Grüße
      E. Opl

    • Aber nein, lieber Herr Daab, natürlich veröffentliche ich das gerne. Man kann auch Schweine und Hühner auf engstem Raum halten, um die Ausbeute zu steigern, Chemikalien ohne Ende auf die Felder kippen, um das Wachstum des Einen künstlich zu befördern, des Anderen aber abzutöten, Vegetationsperioden künstlich verlängern und den Pflanzen die Gene zerschießen und neu zusammensetzten, damit noch mehr Lebensmittelmist zu noch geringeren Preisen in noch miserableren Qualitäten zu noch mehr Jahreszeiten verfügbar ist, klar, kann man alles machen. Man muss es aber nicht mögen, und man muss es schon gar nicht ohne Not kaufen. Ich habe mich vor Veröffentlichung dieses kleinen Photos lang und breit mit „meinem“ Spargelbauern aus dem Schrobenhausener Land darüber unterhalten, bei dem wir mittlerweile seit Jahrzehnten unseren Spargel beziehen und der öko-, bio-, Slow-Food- und Weiß-der-Geier-was-zertifiziert ist, und der z.B. findet diese ganze Foliengeschichte ganz schlimm.

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