Auch mit einem so einfachen Gericht wie einer Granita kann man großen Aufwand und große Show betreiben, ich selber habe vor Jahren mal eine Granita mit Limettenschalen, Saft, Nelken, roten Johannisbeeren und Obstbrand kreiert. Kann man machen, muss man aber nicht. Eine Granita ist kein Nachtisch, sondern ein klassisches Zwischengericht nach den diversen Vorspeisen eines Menues und vor der oder den Hauptspeisen. Der Koch ist in der Regel bemüht, dass die Gerichte seines Menues komplex, vielschichtig, differenziert sind, aber genau das soll eine Granita eben nicht sein. Sie soll vielmehr einfach, klar, unkompliziert sein, um das Maul (bzw. die Geschmacksknospen) nach all den Spezereien wieder frei und klar zu bekommen: Säure, Süße, Kälte, von mir aus noch etwas hochprozentiger Alkohol, sonst nix, und mehr braucht’s auch nicht.
Zutaten:
- 0,5 l Wasser
- 100 g Zucker (oder mehr)
- Fein abgeriebene Schale von 2 bis 3 Limetten
- 0,5 l Limettensaft (aus ca. 5 Limetten)
Zubereitung:
- Wasser, Zucker und die fein abgeriebene Schale von 2 bis 3 heiß abgewaschenen Limetten aufkochen und ca. 20 Minuten zugedeckt zu einem Sirup kochen lassen
- Frisch gepressten Limettensaft dazugeben und nochmals 5 Minuten offen köcheln lassen
- Sud probieren, ggf. noch Limettensaft oder Zucker dazu geben
- Sud erkalten lassen (das muss nicht im Tiefkühler geschehen, das wäre erstens Energieverschwendung und zweitens würde es die Temperatur in Tiefkühler kurzfristig erhöhen, was schlecht für das andere Kühlgut wäre)
- Erkalteten Sud in eine Metallschüssel mit möglichst großer Oberfläche füllen; die Schüssel sollte wenigstens das fünf- bis sechsfache Volumen der Sud-Menge haben, da die fertige Granita massiv an Volumen gewinnt; Schüssel in den Tiefkühler stellen
- Alle 45 Minuten den gefrierenden Sud mit einer Gabel gut durchrühren und sich evtl. bildende Eisblöcke zerdrücken; die Masse soll kristallin-locker sein
- Nach ca. 5 Stunden hat man eine lockere Granita, die von der Konsistenz an groben Schnee erinnert
- Granita vor dem Hauptgang in einer vorgekühlten klassischen Cocktailschale servieren, evtl. noch einen Schuss möglichst geschmacklosen klaren Schnaps (Vodka) darüber geben
Eine Granita mit Champagner – oder auch nur Sekt – aufzufüllen, wäre großkotzig und neureich. Da hat man einen bewusst simpel gestrickten Rachenputzer mit sehr kräftigen, aber einfachen und klaren Aromen, und da sollte man dann ein mit viel Aufwand produziertes, nuancenreiches, feines Getränk draufkippen? Wie dumm und geschmacklos! Wenn gewünscht, passt ein guter Vodka hier (die Diskussion, ob Alkohol in Maßen verdauungsfördernd ist oder nicht, fange ich hier jetzt nicht an), selbst Gin, Korn oder ein Obstbrand brächten zu viel Eigengeschmack mit. Punktum. |