Sachen gibt’s. Da reist man durch die Weltgeschichte, sieht Pyramiden, Kunstschätze, exotische Landschaften, fremde Kulturen … und dann gibt’s da plötzlich quasi unmittelbar vor der Haustüre, in Grafenwiesen im tiefsten Bayrischen Wald, ein Zündholzmuseum. Na gut, die Exponate bedürfen schon eines großen Interesses am Zündholzwesen als solchem beim Betrachter, um interessant zu wirken: Etiketten, Streichholzschachteln, Streichholzbriefchen, Wandautomaten, Schilder und Plakate, das reißt den Zündholz-Unbedarften nicht wirklich vom Hocker. Aber man lernt immerhin, wie es zu dem Zündholz-Monopol kam, das es in Deutschland tatsächlich noch bis 1983 gab. Das Deutsche Reich hatte nämlich 1929 bei Schwedischen Zündwarenkönig Ivar Kreuger einen Kredit von 125 Millionen Goldmark aufgenommen, und der hatte sich als Gegenleistung ein Zündwarenmonopol in Deutschland ausbedungen, in das sich die Firma Allemann einkaufte und fürderhin unter den Kennungsnummern 305 (Haushaltsware) und 295 (Welthölzer) Monopol-Streichhölzer in Grafenwiesen produzierte. 1985 war dann das Feuer aus, das Monopol ausgelaufen, das Einweg-Feuerzeug auf dem Siegeszug, die Zündholzproduktion eingestellt. Wieder ein Stück Bildungsballast mehr, das man mit sich rumschleppt, aber immerhin …