Schnelle Bohnensuppe

Die alten Cowboys wussten schon, warum sie immer mit einem Säckchen Bohnen durch die Prärie ritten, die sie sich dann des Abends, erschöpft von Ritt, Viehtrieb und Schießerei am Lagerfeuer zubereiteten. Bohnen sind wohlfeil, sättigend, halbwegs gesund und – in getrocknetem Zustand – leicht zu transportieren. Auch heutzutage kann man sich schnell und preiswert eine sättigende Bohnensuppe mit Zutaten aus dem Supermarkt um die Ecke zubereiten, und die ist zwar alles andere als verfeinerte, leichte Hochküche, aber dennoch (oder deswegen?) gar nicht mal so schlecht, ideal, wenn man vor Arbeit nicht mehr weiß, wo einem der Kopf steht und man trotzdem rasch was Warmes essen möchte, wenn mit eine Male viele Mäuler gestopft sein wollen, wenn das Geld zum Monatsende knapp wird oder auch, wenn man Sonntagnachmittag mit einem höllischen Kater aufwacht.

Zutaten (für zwei Personen als Hauptgang oder für 4 – 5 Vorspeisenportionen)

  • 100 bis 200 g gepökelter, geräucherter Schweinebauch oder Bacon ohne Schwarte und Knorpel, möglichst in Scheiben
  • 2 Essl. Öl
  • 1 mittelgroße Zwiebel
  • 2 bis 10 Knoblauchzehen
  • 2 Essl. Tomatenmark
  • 4 Essl. Paprika edelsüß
  • 1 Essl. Paprika rosenscharf (oder mehr, für die Scharfen)
  • 1 Essl. Mehl
  • 2 bis 6 Essl. Weißwein
  • 500 ml Rinder- oder Gemüsebrühe
  • 500 g (Abtropfgewicht) weiße oder Barlotti-Bohnen aus dem Glas oder der Dose*
  • 1 Essl. Pul Biber** (oder mehr)
  • Pfeffer, Salz
  • Nach Geschmack und Glauben 1 Essl. Glutamat, evtl. auch ein Gemüsebrühwürfel und etwas Piment d’Espelette***

Zubereitung

  • Schweinebauch in dünne Streifen oder kleine Würfel schneiden, 2 Essl. Öl in einem großen Topf mittelmäßig erhitzen (Stufe 7 von 9), Schweinebauch dazu geben und gemächlich auslassen, bis das meiste Fett geschmolzen ist, das Fleisch aber noch nicht bräunt. Nur die Ruhe, das braucht seine 15 bis 20 Minuten; man könnte die Hitze zur Beschleunigung natürlich auch hochdrehen, aber dann besteht die Gefahr, dass alles verbrennt, daher lieber gemächlich
  • Während dessen die Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden; Knoblauch schälen
  • Wenn der Schweinebauch gerade anfängt, Farbe anzunehmen, Zwiebeln dazu geben, Knoblauchzehen durch die Knoblauchpresse dazu pressen, alles gut durchrühren, Zwiebeln glasig, aber nicht braun werden lassen
  • Hitze reduzieren (Stufe 5 von 9), Tomatenmark, zwei Sorten Paprikapulver und Mehl dazu geben, alles unter ständigem Rühren 3 Minuten gut vermischen und unter ständigem Rühren (Achtung, der Pamp brennt jetzt furchtbar leicht an!) ganz sachte anschwitzen (Achtung, wenn das Zeugs jetzt verbrennt, wird die ganze Chose bitter!)
  • Mit Wein ablöschen****, alles verrühren, Wein weitgehend verdampfen lassen
  • Mit Brühe aufgießen, Hitze auf volle Leistung schalten, Bodensatz unter Rühren loskochen, Hitze wieder reduzieren, 10 Minuten unter gelegentlichem Rühren gut durchköcheln lassen
  • Bohnen aus Glas oder Dose in ein Sieb geben, gut abtropfen lassen, mit lauwarmem Wasser gut abspülen, zur Suppe geben und unter gelegentlichem Rühren ca. 10 Minuten warmziehen und Geschmack annehmen lassen (bei eingeweichten Bohnen ca. 30 Minuten)
  • Wenn die Suppe zu dick ist, evtl. noch mit etwas Wasser oder Brühe verlängern
  • Suppe final würzen: Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle, Pul Biber, evtl. noch mehr Rosenpaprika, Glutamat, Gemüsebrühwürfel, Piment d’Espelette
  • Suppe mit gutem Graubrot oder Baguette servieren (persönlich mag ich dazu die zähen, älteren Knuste bzw. Scherzel vom Graubrot)

* Man kann natürlich auch getrocknete Bohnenkerne nehmen, das ist deutlich billiger, erfordert aber mehr Planung und Zeitaufwand: Bohnenkerne über Nacht einweichen, Einweichwasser abgießen, Bohnen abbrausen und mitkochen; während Dosenware nur 10 Minuten in der Suppe warmziehen muss, müssen eingeweichte Bohnen wenigstens 30 Minuten mitkochen

** Wer kein Pul Biber im Gewürzschrank hat, kann auch etwas mehr Rosenpaprika nehmen

*** Durch die Verwendung von Piment d’Espelette erhält die Suppe einen leicht rauchigen Geschmack, was wieder an ursprüngliche Lagerfeuerromantik erinnert, aber nicht jedermanns Sache ist

**** Zwei Essl. Wein reichen aus, um die Süße der Zwiebeln zu neutralisieren, mit 6 Essl. Wein wird die Suppe später ganz leicht säuerlich, was gerade im Sommer eine aparte Geschmacksnuance sein kann, im Winter aber nicht unbedingt passend ist

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