Scheinbar ein ganz harmloses Photo …

Ein scheinbar ganz harmloses Photo eines harmlos gedeckten Tischs zu Heilig Abend, und doch irgendwie traurig. Die Wassergläser sind noch einheitlich, doch für Ben steht ein Weißweinglas für einen Vinho Verde auf dem Tisch, für Luc ein Bierkrug für Edelstoff, für Natalie eine Tasse für Salbeitee (sie hat Halsschmerzen) und ein Süßweinglas für einen Rosé Port, für mich ein Rotweinglas für einen Primitivo. Vier Sorten Honig stehen da, weil wir uns nicht auf einen gemeinsamen Honig auf den Christstollen einigen konnten: ein Tannenhonig aus Europäischen Ländern, ein Tannen-Fichten-Honig aus Deutschland, ein Schwarzwald-Honig, ein Wald-Honig aus Schwaben. Dazu wird es drei Stollen geben: einen Stollen ohne Rosinen für die Jungs, einen gekauften echter  Dresdner Stollen für Natalie, einen Stollen mit Rosinen für mich. Ben wird drei Sorten Wildfang-Lachs (Geräuchert, Graved, Balik) mit Apfel-Sahne-Meerrettich, frisch geraspeltem Meerrettich und Wasabi essen, Luc Foie gras d’oie entier und Foie gras de canard entier mit selbst gemachter Sauce Cumberland, Natalie Sächsischen Kartoffelsalat (mit Fleischsalat angemacht!), Wienerle und Bautzener Senf, ich ganz bescheiden ein Döschen Beluga Kaviar Malossol (natürlich aus ökologischer Zucht) mit Buchweizen-Blinis und den klassischen Zutaten (gehackte Zwiebel, Schmand und gehacktes Ei).

Irgendwie driftet die Familien-Gemeinschaft zu Heilig Abend kulinarisch ganz schön auseinander. Andererseits, jeder hat seine Spezerei, die man sich nur ein, zwei Mal im Jahr leistet. Am ersten Weihnachtsfeiertag ist dann der kulinarische Konsens wieder hergestellt: eine große Ente, Böhmische Klöße, Enten-Sauce und -Fett, Sauerkraut und Blaukraut.

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