Mit Julchen mal wieder im Pupp

Ach, das Pupp: die Reservierungsabteilung zwei Tage lang telephonisch nicht erreichbar, direkt an der Idiotenrennmeile Karlsbads gelegen, das SPA ist klein und im Keller, Außenpool gibt’s keinen, das Frühstück ist lieblose Massenabfütterung, bis auf die Terrasse des Cafés Pupp direkt auf der Hotelvorfahrt es gibt keine Freisitze, das Hauptrestaurant unter Ondřej Koráb ist nicht der Rede wert, vor der Türe gaffendes Laufpublikum, das teilweise zum Knipsen bis in die Halle kommt, der Renovierungsstau ist an manchen Stellen nicht zu übersehen, es bröckelt schneller, als sie’s richten können, das Klientel zum Teil sehr rustikal, aber dafür atmet das Pupp Stil und Geschichte, das Personal ist tadellos, und die Becher’s Bar ist nach wie vor toll. Ich habe – bei allen Unzulänglichkeiten – halt einen Narren an dem Haus gefressen, mein Taufpate war hier Oberkellner im französischen Restaurant, bis sein Alkoholismus ihn in die Bediensteten-Kaschemme des Hauses absteigen ließ, meine Ur-Urgroßtante wurde als Zimmermädchen von einem Reichsdeutschen hier geschwängert und fuhr darauf hin ihr Leben mit Karacho vor die Wand, meine Schwester hat hier geheiratet, der beste Freund meines Vaters legte sich hier mit runtergelassenen Hosen mit einer Nutte an, und meine Ex-Frau stahl einen Strass-Stein aus dem Kronleuchter in unserem Zimmer.

Unbedingt Riverside-Flügel mit Riverside-Blick buchen, die Zimmer nach hinten raus haben Blick auf den Hang, im Parkside-Flügel blickt man wahlweise auf den Hotelparkplatz oder auf den Hang.

Teile diesen Beitrag:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back to Top