Mal wieder in der Krone in Großheubach: hier macht Schmausen nach Altväter Sitte noch Spaß

Summa summarum: Gepflegtes, unaufgeregtes Landgasthaus mit gekonnt gemachter, traditioneller und doch zeitgemäßer gutbürgerlicher Küche mit modernen Einsprengseln, regionale Produkte, keine aufgewärmte Convenience, noch fast alles selber gemacht, interessante regionale Weinkarte, freundlicher Service, gemütliche Atmosphäre, dazu ein paar einfache, aber hinreichende Gästezimmer.

Nach einem gefühlten Durchhänger in den letzten Jahren, gibt’s in der Krone in Großheubach heute nicht viel zu kritteln und zu schreiben: einfach ein unprätentiöses, gemütliches Landgasthaus, angenehme, traditionell eingerichtete Gaststube ohne Design- oder Dekorations-Exzesse, schöne Terrasse, im Sommer auch noch Freiplätze im Innenhof, eine schön hergerichtete, alte Scheune als Location für Festivitäten aller Art, dazu ein paar einfache, aber sehr ordentliche und gepflegte Übernachtungszimmer mit ziemlich gutem Frühstück. Die Küche des Patrons Ralf Restel ist gehoben gut-bürgerlich, traditionell, aber nicht altbacken, sondern durchaus mit modernen Momenten und mediterranen Einsprengseln, aber ohne Moden und hippen Küchentrends hinterherzulaufen. Auf der Speisekarte steht das Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln einträchtig neben gebratener Jakobsmuschel und Riesengarnele mit Risotto und grünem Spargel. Die Produkte werden so weit wie möglich aus der Region bezogen, die Fonds, Sößchen, Suppen, Nudeln, Sorbets, Desserts, sogar die Kroketten werden ohne Convenience selbst gemacht, hier wird noch gekocht und nicht nur aufgewärmt. Niki Restel leitet den Service, und sie ist ausgebildete Sommelière, ihre Weinkarte ist ebenfalls regional dominiert, vor allem mit guten churfränkischen Winzern, dazu ein paar Posten aus Europa und Übersee, die Preise sind moderat. All das hat der Michelin mittlerweile mit einem Bib Gourmand ausgezeichnet, der Schlemmeratlas vergibt 2,5 Kochlöffel, die Google-Gemeinschaft 4,7 von 5 möglichen Sternen, auch die Medien interessieren sich zwischenzeitlich für die Krone, Anfang des Jahres hat der BR eine Reportage über das Haus gemacht. (Nur der sonst so flinke Gusto hat die Krone noch nicht entdeckt, komisch.) Diese Auszeichnungen haben natürlich auch noch eine andere Seite: neben dem Herrn Lehrer und der Frau Klempnermeisterin samt Familien sieht man vor der Krone auch immer Autos aus dem nahen Frankfurt, Offenbach, Darmstadt, sie scheint sich zum ländlichen Geheimtipp für Stadtfräcke etabliert zu haben. Das ist natürlich schön und verdient für die Restels, macht es für dem Gast jedoch zuweilen schwer, noch einen Tisch und ein Zimmer zu ergattern, also unbedingt vorbestellen.

Gasthof zur Krone
Ralf und Niki Restel
Miltenberger Straße 4 1
D-63920 Großheubach
Tel.: +49 (93 71) 26 63
Email: lecker@gasthauskrone.de
Online: https://gasthauskrone.de/

Hauptgerichte von 20,50 € (Cordon-bleu, Pommes Frites, Salat) bis 29,50 € (Streifen vom Rinderfilet, Rahmsoße mit Pfifferlingen, Kartoffelkroquetten, Salat); Drei-Gänge-Menue von 32,50 € bis 57,10 €

DZ/ÜF ab 124 € (pro Zimmer, pro Nacht)

Teile diesen Beitrag:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back to Top