Sprutzelspritzelprffrffrr – Dusche kaputt. Wir brauchen einen Handwerker. Zum Glück haben wir Beziehungen. Der Schwippschwager der Nichte meiner Cousine kennt einen Klempner – vom Golfen.
Da ich ins Büro muss, habe ich einen Termin mit ihm für Donnerstag 8.00 Uhr vereinbart – zack – Punkt 10.47 Uhr steht er in der Tür. Auf das deutsche Handwerk ist eben Verlass. Es ist ein dummes Vorurteil, dass viele Handwerker schon vormittags nach Bier riechen. Unserer zum Beispiel riecht nach Rotwein – Barrique! Ein Liebhaber edler Tropfen, kein Wunder bei seinen Preisen. Doch dazu kommen wir gleich.
Es folgt eine kurze Analyse der Duschvorrichtung: „Ja mei, wo habt´s denn des Glump her?“ und „welcher Depp hat eich denn des eibaut?“. Dass ich vor Jahren höchst-persönlich diesen Rolls-Royce unter den Duschanlagen mit dem klangvollen Namen „Golden Shower Power“ eingebaut habe, verschweige ich an dieser Stelle. Mit einem abfälligen Kopfschütteln geht der Sanitärfachmann ans Werk: Runter zum Auto – Werkzeug geholt – Wasserrohrzange angesetzt – 2-mal geflucht – 3-mal geschraubt – 4-mal den Duschkopf gegen die Keramik geschlagen – wieder drauf geschraubt – fertig. Macht 218 Euro. Freundschaftspreis. Ich wusste gar nicht, dass es auch bei handwerklichen Dienstleistungen den 2,3-fachen Satz wie bei Privatpatienten gibt. Wie würde wohl die Kasse heißen, bei der man seine Rechnung einreichen könnte…? HWK?
Doch zum Nachdenken bleibt keine Zeit. Der Blick des Handwerkers gleitet adlergleich durchs Badezimmer: „Noch was, die Fliesen am Boden müssen neu verfugt werden“. Denn die „Fuge krönt die Fliese“ weiß der Meister zu berichten. Als er mir seine Preise dafür nennt, verstehe ich endlich, warum es so schön heißt: Handwerk hat goldenen Boden!
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