Den Rest des Tages schlendern wir planlos durch die East Side, nichts zu suchen, das war mein Sinn, und das Blümchen blieb denn dann auch aus. Am Abend haben wir um 21:00 Uhr einen Tisch bei Keens ergattert, zweite Tisch-Vergabe-Runde, das ist noch lange, also gehen wir auf dem Rückweg am Nachmittag in eine mexikanische Eckkneipe, deutlich sauberer als der McDonalds am Vortag, fast schon steril, irgendwie habe ich das unbestimmte Gefühl, hier könnte Pulp Fiction spielen und gleich der Punk abgehen. Die Einrichtung ist einfach, fast schon primitiv, an einer Wand ein Counter mit großen Getränkespendern, im Hintergrund Durchreiche zur Küche, ein paar schlichte, ungemütliche Sitzgelegenheiten, sogar vor der Türe ein paar Tischlein, schrille Farben, viel Plastik, fast nur Latinos als Gäste, die wenigsten setzen sich hin, die meisten holen sich was auf die Hand oder zum Mitnehmen … authentisch.
Die Tacos hier sind vielleicht Handteller-groß, etwas dicker als Packpapier (aber die Konsistenz dürfte ähnlich sein), lauwarm bis kalt, darauf habe ich angeblich tote Kuh („sliced angus rib eye“), knusprigen Käse, Salsa Verde, Koriander und Zwiebeln. Den frischen Koriander schmecke ich tatsächlich heraus, ansonsten ist das eine fast kalte, weitgehend homogene Pampe auf einem zähen, fast kalten Teigfetzen. Caro geht es mit ihrem Shrimp-Taco mit Chiptotle-Majo noch schlimmer, der fischelt nämlich obendrein. Das Beste an den Dingern ist ihre Kleinheit, mit zwei, maximal drei Happen ist das Elend besiegt. Dafür wollen die US$ 4,50 haben, das ist happig. Allein vom Sättigungs- und Kalorien-Gegenwert, dafür bekomme ich viereinhalb Cheesburger. Na ja, auch mal mexikanisch gegessen in New York. Bestimmt ist das die Rache der Mexikaner für Trump.
La Esquina – UES
1402 2nd Ave
New York, NY 10021
USA
Online: www.esquinanyc.com
Tacos US$ 4,50, Salate US$ 7,75, Quesadillas US$ 8,00, Sandwiches US$ 10,00