Auf der Suche nach der Deutschen Gastronomie: I. Vorrede

Da hatten sich also Zwei aufgemacht, in pandemischen Zeiten in einem großen Bogen die Republik zu durchmessen, von Bayrisch Schwaben durch die Oberpfalz in die Festungs- und Eisenerzstadt Amberg, durch die Fränkische Schweiz und den Thüringer Wald nach Eisenach auf die ketzerische Wartburg, vorbei an den Ausläufern des Harz zum Herzogsitz Celle, durch die Lüneburger Heide in’s steife, neblige, reiche Hamburg, durch’s Alte Land in  das notorisch rote und arme Bremen, durch Ostfriesland zur Oetker-Brauerei mit angegliedertem Städtchen Jever und zum Wattenmeer-Strandzipfel Bensersiel, durch’s Emsland in’s Ruhrgebiet in das gottverlassene Duisburg, den Rhein entlang nach dem alten heil’gen schwulen Köln, vorbei am Siebengebirge durch  den Rheingau nach Oberwesel in die Burg, in der schon Barbarossa nächtigte und zurück nach Bayrisch Schwaben, mehr Zeit war leider nicht. Zehn Tage, 2.200 Kilometer, 40 Fahrtstunden auf Landstraßen, fast keine Autobahnen, neun Hotels/Gasthöfe, neun Übernachtungen, neun völlig verschiedene, scheinbar willkürliche Pandemie-Regeln in den Beherbergungsbetrieben, acht Martinis (in Bensersiel war bei dem besten Willen nichts zu bekommen, was auch nur annähernd einem Martini ähneln könnte), zehn Mal der sehr ernsthafte Versuch, typisch deutsch-regional zu essen, dabei jede Menge Schatten und zumindest ein wenig Licht.

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