Auch bei der Geburt unseres zweiten Sohnes war ich wieder im Kreißsaal mit dabei. Meine Frau übrigens auch!
„Und, wie war´s?“ fragen jetzt alle, die noch nicht entbunden haben. Nun eins vorab zur Beruhigung: Für uns Männer ist das Kinderkriegen nur halb so schlimm. Auch wenn wir Väter bisweilen den Eindruck erwecken, als hätten wir den neuen Erdenbürger höchstpersönlich durch den Geburtskanal gepresst.
Doch in Wirklichkeit ist es schon eine Leistung, wenn man als Mann im Kreißsaal beim Händchenhalten nichts Wichtiges umwirft („Hoppla”, plumps – das war der Infusionsständer) oder nicht vorne über auf die Gebärende kippt („Herr Hose, geht´s Ihnen gut?“ – Klapp). Die Haupttätigkeit beschränkt sich auf das meditative Beobachten des seltsamen Geräts mit dem Biep und wie gesagt dem Händchenhalten: „Herr Hose, Sie streicheln schon wieder die Spuckschüssel.“ – „Oh, Verzeihung.“
Da steht man nun neben der Mutter der Herzen und möchte eine Hilfe sein. Etwas, das uns Männern von Haus aus schwer fällt. Zeit für den ein oder anderen goldenen Ratschlag. Die Hebamme bedankt sich für meine wertvollen Tipps („Danke Herr Hose, ich mach´ das nicht zum ersten Mal!“) – freut mich ja, wenn ich helfen kann.
Nein, ohne Spaß: die wahren Heldinnen der Arbeit sind Hebammen bei der Geburt. Nerven wie eine Nabelschnur und im ureigensten Sinne des Wortes alles voll im Griff. Meine Achtung vor dem so genannten schwachen Geschlecht (diese Bezeichnung stammt entweder von einem blöden Mann oder einer cleveren Frau) und Müttern im Besonderen steigt ins Unermessliche. Mir wird erneut bewusst, dass wohl kaum jemand von uns ohne eine Mutter zur Welt gekommen wäre.
Allen Hebammen, Krankenschwestern und Krankenschwesterinnen und natürlich allen Müttern dieser Erde im Namen aller Väter und Kinder ein herzliches Dankeschön.