Zwischen Ammersee und Lech, dort wo Bayern so schön ist, dass es einem fast zu viel werden könnte, und doch nicht so überlaufen wie an den Tagestouristen-Auftriebsorten an den Fünf Seen, da liegt Dettenhofen, ein kleines, wirklich idyllisches Bauerndörfchen mit alten, schönen, fast schon romantischen Höfen, viel Blumen und gepflegte Nutzgärten, kaum moderne Bausünden, mitten drin die Dorfkirche und Feuerwehrhaus, Wirt gibt es keinen mehr, auch keine Geschäfte, und die Homepage des Örtchens www.dettenhofen.de zählt aktuell 14.369 Besucher, der wahrscheinlich aktuellste Eintrag dort ist der Übungsplan der Freiwilligen Feuerwehr Dettenhofen von 2008.
Hier findet seit nunmehr elf Jahren alljährlich am letzten Sonntag im August der Dettenhofener Dorfflohmarkt statt, veranstaltet von den Landfrauen und der Freiwilligen Feuerwehr (die Organisation des Flohmarkts scheint die wackeren Brandbekämpfer so mit Beschlag zu belegen, dass sie keine Zeit mehr für die Aktualisierung ihrer Homepage haben). Aber nicht schon wieder bissig werden: der Dettenhofener Flohmarkt ist in der Tat was Besonderes. Kein leergeräumter Discounter-Parkplatz und keine sumpfige Wiese am Stadtrand sind Schauplatz für diesen Flohmarkt, sondern die Sträßchen des Dörfchens selber, vor, zwischen, neben den hübschen Bauernhäusern, die drei einzigen Einfahrten zum Ort bereits früh morgens sorgsam von besagter Freiwilliger Feuerwehr abgeriegelt, nur wer einen Stand angemeldet hat, hat Zufahrt. „Stellst Dein Auto halt dahinten auf meinen Hof, Platz is gnuag, da störts kanen.“, sagt ein freundlicher, offensichtlicher einheimischer Bauer zu einem der angereisten Verkäufer. Es geht locker zu, und freundlich, beim Dorfflohmarkt in Dettenhofen, die Einheimischen sind gastfrei und freuen sich sichtlich, dass mal was los ist, nichts von den teilweise aggressiven Revierzankereien bei den professionellen Flohmärkten in den Städten, auch keine maulende Marktaufsicht, sondern nette Feuerwehrleute und Nachbarn, die schon mal beim Tisch ausklappen und Kisten schleppen helfen. Aber die professionellen Händler, Wucherer und Schrottverkäufer mit ihrem immer selben G‘lump sind eh‘ nicht in Dettenhofen. Die Nummernschilder zeigen, dass fast alle Verkäufer/innen – und das sind nicht wenige – aus der Gegend kommen, auch das Angebot und die Preise sind ganz andere als auf den professionellen Flohmärkten in der Stadt. Man merkt, dass hier Leute wie Du und ich ihre Kleiderschränke und Garagen leergeräumt haben, Omas Hinterlassenschaften werden ebenso feilgeboten wie herausgewachsene Kindersachen und selbst gehäkelte Deckchen. Und auf der Streuobstwiese zwischen Feuerwehrhaus und Kirche gibt es einträchtig nebeneinander Kaffee und Kuchen von den Landfrauen und Bier und Gegrilltes von der Feuerwehr, hausgemacht und für kleines Geld. Auch die Standgebühren sind winzig, der Erlös kommen Feuerwehr, Landfrauen und jedes Jahr einem anderen sozialen Zweck zu, es sei ihnen von Herzen gegönnt. Dorfflohmarkt in Dettenhofen: das ist endlich mal ein anderes Warenangebot als der übliche Profi-Schund, und das zu durchweg reellen Preisen, das ist eine super-schöne, echte Dorfkulisse, die auch ohne Flohmarkt immer einen Spaziergang wert ist, das ist eine tolle Atmosphäre und das sind unglaublich freundliche, entspannte, hilfsbereite Menschen die – oh größtes aller Wunder – sogar allesamt der Deutschen Sprache mächtig sind. Unbedingt für nächstes Jahr am letzten August-Sonntag als Ausflug vormerken …
Schade, auf diesen tollen Flohmarkt haben wir gewartet. Nur der Veranstalter hat nichts dazu beigetragen, diesen Flohmarkt öffentlich bekannt zu machen. Es waren weder im Internet noch im LT oder im Kreisboten Hinweise auf diesen Flohmatkt zu finden. Ziemlich traurig und schlecht organisiert !
Der schönste und freundlichste Flohmarkt in der gesamten Region. Wir warten jedes Jahr darauf. D.h. als alte Flohmarktgänger ist es in diesem Dorf noch alles so wie wir es als Kinder schon gekannt haben. Ein Super Dorfstraßen-Flohmarkt, freundliche Einwohner sprich : Landwirte mit wunderschön Geranien Schmuck am Haus ohne sog. hässlicher Modernisierung. Habe mehrere Aufnahmen davon schon gemacht und nach Lateinamerika geschickt als einer meiner Söhne noch drüben mit Familie lebte.
Organisation freundlich und gut, was soll also da noch groß „Werbung “ und Bekanntmachung gemacht werden? So was hat man im Kopf bzw. Handy und Kalender gespeichert.